Parodontitis und ihre Auswirkung auf den gesamten Körper - Dr. Fehlner
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Parodontitis und ihre Auswirkung auf den gesamten Körper

Erst blutet das Zahnfleisch, im späteren, unbehandelten Verlauf droht Zahnverlust: die Rede ist von Parodontitis, einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats. Diese Symptome allein sind schon unangenehm genug, aber die Krankheit kann noch dramatischere Folgen mit sich bringen, denn sie kann sich auf den gesamten Körper auswirken und beispielsweise Herz, Gefäße oder sogar Schwangerschaften gefährden.

Bakterien und Plaque als Auslöser für Parodontitis

Nicht nur Karies lässt sich auf Bakterien zurückzuführen, die in der Mundhöhle vorkommen. Es ist erwiesen, dass manche dieser Keime – besonders bei nicht ausreichender oder falsch ausgeführter Mundhygiene – auf den Zahnoberflächen Plaque bilden können. Diese bakteriellen Beläge setzen Giftstoffe frei, die in das umliegende Zahnfleischgewebe eindringen können. Das menschliche Immunsystem möchte diese beseitigen, indem es mit einer Entzündung reagiert. Die Gingvitis, sozusagen die Vorstufe zur Parodontitis, entsteht und kündigt sich mit Rötungen, Schwellungen oder einer Blutungsneigung beim Kauen und Zähneputzen an. Bleibt die Entzündung unentdeckt, kann sie bis zum Kieferknochen vorrücken. Dabei zerstört sie Fasern, die den Zahn normalerweise im Kochen fixieren. Es entstehen tiefe, bakterienbesiedelte Hohlräume, die als Zahnfleischtaschen bezeichnet werden.

Erhöhtes Risiko für andere, schwerwiegende Erkrankungen

Chronische Entzündungen können den Körper belasten. In der Forschung gelten sie schon seit langer Zeit als Hauptverdächtige für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar die Bildung von Krebs. So auch bei der Parodontitis. Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren einen Zusammenhang mit anderen Erkrankungen im Körper nachweisen können:

  • Parodontitis und Diabetes
    Die Zuckerkrankheit kann durch die Entzündung des Zahnhalteapparats negativ beeinflusst werden. Aus den Entzündungsherden im Zahnfleisch gelangen Bakterien ins Blut, die die insulinvermittelte Glucoseaufnahme in die Skelettmuskeln beeinträchtigt. Das bedeutet, dass die Insulinresistenz bei Diabetes- und Parodontitis-Patienten weiter verschlechtert werden kann. Somit ist auch die Einstellung eines optimalen Blutzuckerspiegels erschwert. Das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen wie Netzhaut- oder Nierenschäden kann sich erhöhen. Zudem bekommen Diabetiker die Zahnfleischerkrankung häufiger als Gesunde. Weiterhin schreitet sie bei ihnen schneller fort, wenn sie nicht richtig behandelt wird.
  • Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Untersuchungen deuten auf einen Zusammenhang von Parodontitis, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Beschwerden hin. Die Vermutung: Bakterien oder deren Giftstoffe gelangen aus der Mundhöhle ins Blut und lagern sich dort in den Gefäßwänden ab. Dort lösen sie ebenfalls Entzündungen aus, die zu Kalkablagerungen führen. Daraus resultieren schwere körperliche Probleme: Patienten, die unter chronischen Zahnfleischentzündungen leiden, haben ein 2,7-fach höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Das Schlafanfall-Risiko ist sogar um 2,8-fach höher, für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße 1,7-fach.
  • Schwangerschaft: Frühgeburten und untergewichtige Babies
    Die Gebärmutter von an Parodontitis erkrankten schwangeren Frauen produziert Entzündungsbotenstoffe als Reaktion auf die Zahn-Keime. Sie können vorzeitige Wehen auslösen: Schwangere, die an der Zahnfleischerkrankung leiden, erleiden im Vergleich zu zahngesunden Frauen 3 bis 7,5 mal so häufig eine Frühgeburt. Außerdem zeigte sich, dass Kinder häufig mit einem zu niedrigen Geburtsgewicht auf die Welt kommen, wenn die Mutter an Parodontitis leidet.
  • Krebs
    Menschen mit Parodontitis haben ein höheres Risiko Krebs im Kopf-Hals-Bereich zu entwickeln.

 

Dennoch: Kein Grund zur Panik

Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass es viele Studien gibt, die das gleichzeitige Auftreten von Parodontitis und anderen Gesundheitsproblemen feststellen konnten und somit einen direkten Zusammenhang nahelegen. Allerdings existiert derzeit noch keine Studie, die Parodontitis als einzige (!) Ursache für bestimmte Krankheiten definieren konnte – beispielsweise ist Parodontitis nicht der alleinige Auslöser für Arteriosklerose. Insofern gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen, falls Sie an einer Parodontitis erkrankt sind. Dennoch sollten Sie die Erkrankung ernst nehmen und eine Behandlung nicht unnötig hinauszögern.

Parodontitis-Behandlung in Kronach 

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